Ich arbeite ja als Kunstlehrerin und neulich sprachen wir das Thema Graffiti an. Ist es Kunst oder Sachbeschädigung? Ist es Teil unserer Gesellschaft oder übler Ausdruck einer anonymen Gesellschaft? Interessante Fragestellung, mit der anonymen Gesellschaft. Ich jedenfalls habe klar eine Grundsatzeinstellung: Graffiti und Streetart ist für mich definitiv als Kunstform akzeptiert, auch wenn es teilweise illegal ist. Unschön finde ich Graffitis, wenn sie schlecht sind, wenn sie an frisch sanierten Häusern oder historischen Bauwerken entstehen. Meine Schüler meinten, dass das große Problem wäre, dass im Gegensatz zu früher (also so vor 15 Jahren) jeder gleich mit der Farbdose rausgeht anstatt zu üben und deshalb gäbe es viel „schund“, so der Tenor. Auch habe ich kein Problem mit Graffitis an Zügen, außer die Fenster sind zugesprüht. Ich kann mich noch genau an den ersten besprühten Zug erinnern. Ich fand das schon faszinierend und hab mir vorgestellt, was dahinter steht. Die Planung, die Gefahr, der Fame.